PRESSE

2009

Sparkasse übernimmt Patenschaft für Eickesches Haus

Einbeck (cro). Vor acht Jahren gründete sich die »Stiftung Eickesches Haus«, um »ein Juwel der Fachwerkkunst«, wie der Vorsitzende der Stiftung, Robert Stafflage (links) stolz betonte, generationenübergreifend zu erhalten. Mit der Sparkasse Einbeck konnte nun ein neuer Partner mit ins Boot genommen werden. Stefan Beumer, neuer Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Einbeck, nahm die Patenschaftsurkunde stellvertretend entgegen: »Das Konzept der Patenschaft hat uns überzeugt. Wir finden es wichtig, uns regional zu engagieren. Das Eickesche Haus ist für Einbeck als Fachwerkhausstadt ein prägendes Merkmal, das unbedingt erhalten werden muss.« Für die passend zum Unternehmen ausgewählte Bildtafel »Arithmetica« spendete die Sparkasse 500 Euro. Insgesamt, so Stafflage, konnten bereits 40 Patenschaften vergeben werden.

Das Geld, das auf ein Sonderkonto fließt, sichere über Jahre die denkmalgerechte Instandhaltung, betonte der Vorsitzende. Dieses Konzept, versicherte Stefan Beumer, habe auch die Sparkasse überzeugt: »Das Stiftungsmodell gefällt uns sehr gut. Durch das feste Stiftungskapital ist eine sichere Geldanlage garantiert, so dass das Projekt dauerhaft gefördert werden kann.« Neben den Einnahmen durch die Paten verzeichnete die Stiftung auch rund 1.800 Einzelspenden. »Das ist eine Zahl, auf die wir sehr stolz sind, denn sie zeigt die große Identifikation vieler Einbecker mit dem Eickeschen Haus«, freute sich der Stiftungs-Vorsitzende.

Zuschüsse seien immer gerne gesehen, schließlich sei die Zerstörung der Bausubstanz größer gewesen, als im Gutachten zunächst festgestellt worden war. Obwohl man »die Standards bereits zurückgeschraubt« habe, beliefen sich die Sanierungskosten auf rund 1,8 Millionen Euro und seien damit fast 700.000 Euro höher als zu Beginn vorgesehen. »Deshalb freuen wir uns, schon jetzt 40 Patenschaften vergeben zu haben. Unser besonderer Dank gilt heute der Sparkasse, bei der wir uns herzlich bedanken.« Für die Urkunde sei auch der passende Platz bereits gefunden, versprach der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse – sie soll demnächst im großen Sitzungssaal aufgehängt werden.
Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 17-04-2009

Deutscher Fachwerkpreis für das Eickesche Haus

Stiftung: Programm bisher sehr erfolgreich / Zuversichtlich für die Vergabe weiterer Patenschaften für attraktive Motive / Erhalt sichern
Das Eickesche Haus ist mit dem Deutschen Fachwerkpreis 2009 ausgezeichnet worden. Damit ehrte die Jury die »besonders vorbildliche und beispielhafte Sanierung« des Gebäudes und »das große Engagement für das Fachwerk«. Der Preis, freut sich der Vorstand der Stiftung Eickesches Haus, sei eine hohe fachliche Anerkennung, mit der Einbeck auch touristisch werben könne.

Einbeck (ek). »Der Deutsche Fachwerkpreis 2009 geht nach Einbeck.« Stolz und zufrieden ist der Vorstand der Stiftung Eickesches Haus über dieses Ergebnis. Der Preis wurde jetzt in Eppingen in Baden-Württemberg von der Arbeitsgemeinschaft Historische Fachwerkstädte vergeben. Ziel des Vereins ist es, Förderung und Erhaltung von Fachwerk zu unterstützen. Von dieser Seite sei man auch im vergangenen November auf die Bewerbung hin angesprochen worden, erinnerte Vorstandsvorsitzender Robert Stafflage.

Gerald Strohmeier und Gerd Tölke hätten daraufhin den bautechnisch-denkmalpflegerischen und den finanzwirtschaftlichen Teil der Bewerbung aufbereitet. Ende März kam dann die Einladung zur Preisverleihung: »Sie haben einen der ersten Preise errungen«, hieß es darin – Spannung war also weiterhin garantiert, bis Robert Stafflage und Gerald Strohmeier den Bürgersaal des Eppinger Rathauses betraten: »Dort hing ein Bild vom Eickeschen Haus ganz links in der Reihe der Preisträger, da konnten wir uns schon denken, dass wir ganz vorn sind«, schmunzeln beide.
Der Preis, der bundesweit ausgeschrieben wurde, sei eine schöne Anerkennung für die ehrenamtliche Arbeit für das Eickesche Haus, bilanziert Stafflage. Mehr als 1.800 Einzelspenden zeigten außerdem, dass die Bevölkerung die Sanierung mittrage. Erfreulich sei außerdem, dass ein Geldpreis über 3.000 Euro ebenfalls damit verbunden sei: »Das ist eine große Würdigung sowohl für unsere Stiftung, aber auch für die Stadt Einbeck.«

09-04-09

Professor Manfred Gerner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Historische Fachwerkstädte und der deutsche Fachwerkexperte, sagte in seiner Festansprache anlässlich der Preisverleihung, mit einem Bestand von rund 2,4 Millionen Fachwerkgebäuden in der Bundesrepublik bleibe Fachwerk ein aktuelles Thema. Die Rahmenbedingungen hätten sich allerdings in den letzten Jahren nicht verbessert. Verstärkt wolle man sich dafür einsetzen, das Bewusstsein für Fachwerk zu stärken und Fachwerkstädte attraktiver zu machen.
Der Jury gehören unter anderem der kommissarische Leiter des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Dr. Reiner Zittlauf, der Vorstandsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Historische Fachwerkstädte, Dr. h. c. Martin Biermann, sowie Gerner selbst an. Die Entscheidungen seien einmütig gefallen, teilte er mit.

Das Eickesche Haus wird in der Begründung als »weit herausragende Fachwerkikone« gelobt, insbesondere wegen des gut erhaltenen, außerordentlichen qualitätsvollen geschnitzten Bildprogramms. So außerordentlich der Wert der durchgehend geschnitzten Fassade sei, so unmöglich sei es für einen privaten Eigentümer, diese Fassade und damit das Haus zu erhalten. Die Gründung der Stiftung wurde deshalb als »vorbildlicher Weg« bezeichnet, ebenso vorbildlich sei die Sanierungsmaßnahme gewesen: die umfangreichen restauratorischen Untersuchungen und die durchgehende Bauforschung. Besonders erwähnt wurde auch die Umnutzung im Erdgeschoss: Sie sei von der Fachwerksubstanz bis zur architektonischen Darstellung schonend vorgenommen worden. Die Arbeiten von den Reparaturen des Fachwerkskeletts über die Ergänzungen am Schnitzwerk, die Lehmbauarbeiten bis zum Einlassen der Fassade mit Leinöl erfüllten höchste handwerkliche Ansprüche. »Zur Diskussion der endgültigen Farbfassung erlaubt sich die Jury den Hinweis, dass die jetzige Fassung mit Leinöl und Wachsen nicht nur die ursprüngliche Fassung darstellt, sondern dem bedeutenden Fachwerkhaus ein edles – einem Möbelstück vergleichbares – äußeres Erscheinungsbild verleiht«, hieß es in der Laudatio, die Fassade betreffend. »Für das außerordentliche Sanierungsergebnis hat die Jury der Stiftung Eickesches Haus den ersten Preis des Deutschen Fachwerkpreises 2009 zuerkannt.«

Das sei eine frohe Botschaft für Einbeck, dieser »Leuchtturm der Sanierung« finde bundesweite Beachtung, betonte Gerald Strohmeier. Nachdem man mit der Rats-Apotheke vor einigen Jahren schon weit vorn lag, habe man nun die »Krone« erhalten. Man sei stolz darauf, und das wolle man auch zeigen. Er sei zuversichtlich, dass dieses Haus nun noch mehr Aufmerksamkeit finde, gerade auch bei einem fachlich interessierten Publikum. Sowohl die Berichterstattung über die Preisverleihung als auch das Haus als Preisträger selbst seien zudem werbeträchtig.
Der zweite Platz ging an das ehemalige Gasthaus »Schwarzer Adler« in Eppingen, Platz 3 an die »Alte Kanzlei« in Bleicherode. Anerkennungsurkunden gingen an das Haus Straub in Hann.

Münden, an Gebäude im Ummerstadt, Wernigerode und Spangenberg. Für die »Güldene Ecke« in Mühlhausen gab es den Sonderpreis der Fachwerktriennale. Mit dem Deutschen Fachwerkpreis werden ausschließlich private oder privat-ähnliche Objekte ausgezeichnet mit dem Ziel, das Engagement des Eigentümers in den Blickpunkt zu rücken. »Das können wir vorzeigen«, waren die Vorstandsmitglieder höchst zufrieden – nach der Würdigung durch die Niedersächsische Sparkassenstiftung ist dies der zweite bedeutende Preis, den die Stiftung Eickesches Haus entgegen nehmen konnte.

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 08-04-2009

32 Bildtafeln am Eickeschen Haus haben Paten gefunden

Stiftung: Programm bisher sehr erfolgreich / Zuversichtlich für die Vergabe weiterer Patenschaften für attraktive Motive / Erhalt sichern. Sehr erfolgreich und vielversprechend ist bisher die Patenschaftsaktion für das Eickesche Haus angelaufen. Von den 49 angebotenen Patenschaften sind mit Stand von dieser Woche 32 Bildmotive vergeben worden. Die Paten haben jeweils 500 Euro gespendet, die drei Eckständer, die Atlanten, waren teurer; damit stellen sie die fachgerechte Instandhaltung der Tafeln über die nächsten zehn Jahre sicher.

Einbeck (ek). Wie der Vorsitzende der Stiftung Eickesches Haus, Robert Stafflage, feststellte, seien seit dem Start der Patenschaftsaktion im Dezember 32 Paten gefunden worden. Das entspreche 65 Prozent der 49 angebotenen Patenschaften. Auf diese Weise sei ein Spendenbetrag von 23.000 Euro zusammengekommen.

Ziel der Aktion ist die fachgerechte Instandhaltung des reichhaltigen Bildprogramms der Fassade. Dafür werden über einen Zeitraum von zehn Jahren etwa 30.000 Euro benötigt. Vorgesehen ist, dass etwa alle zwei bis drei Jahre detaillierte Kontrolluntersuchungen an der Fassade durchgeführt werden, um mögliche Schäden in einem frühen Stadium zu entdecken und gleich handeln zu können. Darüber hinaus soll die Fassade mit Öl behandelt werden.

Robert Stafflage und die stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Dr. Edith Jaus-Büchting, sind zuversichtlich, dass auch für die restlichen 17 Bildtafeln noch Paten gefunden werden, befinden sich doch attraktive Motive darunter. Für die »Grammatica«, eine der freien Künste, könnte man sich gut einen Lehrer als Paten vorstellen. »Und für die fünf Sinne könnten vielleicht Fachärzte die Brücke schlagen zum Eickeschen Haus: Gesicht/Sehen, Gehör, Geruch, Geschmack und Gefühl sind da noch zu vergeben.« Zudem zählten die fünf Sinne zu den wichtigsten Gaben der Menschen, erhöhten die Lebensqualität enorm. Die entsprechenden Tafeln werden im nächsten Teil der »EM«-Serie über das Patenschaftsprogramm einzeln vorgestellt. Die Evangelisten, da sind noch Matthäus und Lukas »zu haben«, würden sich gut machen für kirchennahe Kreise, und Freunde des Schauspiels könnten sich und der Stiftung eine Freude machen mit »Thalia«. »Wir sind zuversichtlich, dass wir noch weitere Paten finden, zumal jetzige Spender mit ihrer Begeisterung andere angesteckt haben.«

»Wir bitten um etwas, nämlich um einmalig 500 Euro aber wir bieten auch etwas an«, erläutert der Vorsitzende: So gibt es für die Paten gerahmte Urkunden und ein Dankschreiben, außerdem eine Spendenbescheinigung und auf Wunsch einen Lageplan von »ihrer« Bildtafel sowie eine textliche Erläuterung. Zudem wird die Patenliste für die Dauer des Projekts im Eickeschen Haus ausgestellt.

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 23-01-2009

2008

Pate werden von Minerva, Fides, Thalia oder der »Tanzfrohen«
Stiftung Eickesches Haus beginnt mit einem Patenschaftsprogramm für die Bildtafeln der Fassade / Laufzeit über zehn Jahre

22-11-08

»Der da oben, das ist „meiner“.« Mit Stolz und Freude kann man bald an der Fassade des Eickeschen Hauses empor blicken und diesen Satz denken oder sagen. Die Stiftung Eickesches Haus ruft zu einem Patenschaftprojekt für das Eickesche Haus auf. Über eine Dauer von jeweils zehn Jahren kann man Patenschaften für einzelne Bildelemente der prachtvollen Fassade übernehmen.

Einbeck (ek). Das Eickesche Haus in der Marktstraße, das 1999 einzustürzen drohte, wurde ab 2002 von der im Jahr zuvor gegründeten Stiftung Eickesches Haus umfangreich saniert und restauriert. In mehreren Bauabschnitten wurde der Innen- und Außenbereich grundlegend instand gesetzt. Die mehr als 200 handwerklich gearbeiteten Zierschnitzereien und figürlichen Abbildungen sowie die ungewöhnlichen Eckständer haben ihre ursprüngliche feine Plastizität wiedererlangt. Die derzeitige holzsichtige Fassung mit einer Hervorhebung der Schriften in einen Goldton sei nun der abschließende Zustand.

Die ursprünglich veranschlagten Sanierungskosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro konnten leider nicht eingehalten werden, erinnert der Vorsitzende der Stiftung, Robert Stafflage: Aufgrund großer Schädigungen belief sich die Summe auf insgesamt 1,8 Millionen Euro, finanziert durch Bund, Land, Landkreis und Stadt, von mehreren Institutionen sowie von ganz vielen Bürgern und Besuchern, denen das Eickesche Haus am Herzen liegt. Mehr als 1.800 Einzelspender haben einen Großteil der Kosten getragen. Inzwischen gibt es noch eine Restsumme in Höhe von 180.000 Euro, die zu finanzieren ist. »Wir sind heilfroh, dass wir schon an diesem Punkt sind«, so Stafflage und die stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums, Dr. Edith Jaus-Büchting. »Wir dürfen nicht die Zügel locker lassen, wenn wir diesen Zustand erhalten wollen«, machen sie deutlich. Allein für die nächsten zehn Jahre werde mit Instandhaltungskosten von rund 30.000 Euro gerechnet. Deshalb wolle man die Bürger für das Patenschaftsprogramm interessieren. Ob Planetengottheiten, freie Künste, Tugenden, die Evangelisten, die Muse oder die fünf Sinne – die Auswahl ist groß an der Fassade des Fachwerk-Juwels, an dem man sich nicht sattsehen kann und bei dem man immer wieder neue reizvolle Details entdeckt. Für Bildtafeln können jeweils Patenschaften über 500 Euro mit einer Laufzeit von zehn Jahren gezeichnet werden; für die aufwendigen Eckständer, die Atlanten, liegen sie zwischen 2.500 und 1.500 Euro. Insgesamt ergeben sich so 49 Patenschaften, die das angestrebte Einnahmeziel erbringen könnten. Einige Einbecker haben in Vorgesprächen bereits ihr Interesse signalisiert. Die Paten erhalten sowohl eine Urkunde über ihr Engagement sowie natürlich eine Spendenbescheinigung.

Ab dem kommenden Wochenende werden in der Einbecker Morgenpost die – durchlaufend nummerierten – Bildtafeln mit kurzen textlichen Erläuterungen vorgestellt, so dass man sich die Bilder in Ruhe ansehen und aussuchen kann. Ein beigefügter Coupon erleichtert Auswahl und Kontaktaufnahme – damit man Verwandten und Freunden schon bald stolz zeigen kann, wofür man sich besonders »verantwortlich« fühlt.
Informationen zum Patenschaftsprogramm
Einbeck (ek). Informationen zum Patenschaftsprogramm Eickesches Haus gibt es bei Dr. Edith Jaus-Büchting, Telefon 05561/2116, und bei Robert Stafflage, 05561/927081; Kontaktmöglichkeiten gibt es unter info@eickesches-haus.de. Die Bankverbindung bei der Sparkasse Einbeck lautet Stiftung Eickesches Haus, Kontonummer 1016120, Bankleitzahl 26251425.

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 22-11-2008

Sparkassenstiftung würdigt Schmuckstück
Preis der Denkmalpflege an das Eickesche Haus / Herausragendes Denkmal anerkannt

12-11-08

Große Freude bei der Stiftung Eickesches Haus: Sie gehört zu den Preisträgern des Denkmalpflege-Wettbewerbs der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Der Preis wurde übergeben von Michael Heinrich Schormann (links) von der Sparkassenstiftung, Sparkassenvorstand Jürgen Renken (Fünfter von rechts) und Jurymitglied Günter Jung (Vierter von rechts) an (von links nach rechts) Robert Staff­lage, Gerald Strohmeier, Krimhild Fricke-Fröchtenicht, Dr. Edith Jaus-Büchting, Gerd Tölke, Margarete Kaufmann vom Niedersächsischen Amt für Denkmalpflege und Bürgermeister Ulrich Minkner.

Der Preis für Denkmalpflege der Niedersäch-sischen Sparkassenstiftung ist an das Eickesche Haus in Einbeck gegangen. Damit würdigte die Jury das bedeutende Baudenkmal, das national bekannt ist. Der Preis ist aber auch eine Anerkennung bürgerschaftlichen Engagements der Stiftung Eickesches Haus, die sich die Rettung und Sanierung und den Erhalt des Gebäudes zur Aufgabe gesetzt hat.

Einbeck (ek). »Wir freuen uns, wenn sich andere an diesem Gebäude freuen«, stellte Jürgen Renken, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Einbeck, fest. Schön sei auch, dass die Sparkassenstiftung zum zweiten Mal ein Denkmal in der Region gewürdigt habe: 2006 war es der obere Bohrturm in Sülbeck. Für das Eickesche Haus hätten Kuratorium und Vorstand echte Kärrnerarbeit geleistet. Renken durfte die Urkunde und das damit verbundene Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro überreichen.

Die landesweite Kulturstiftung der Sparkassen bestehe seit rund 20 Jahren, führte Michael Heinrich Schormann von der Sparkassenstiftung aus. Die Stiftung habe das Eickesche Haus bereits während der Bauphase gefördert; nun gebe es den Preis für Denkmalpflege, mit dem private Eigentümer ausgezeichnet würden. Die landesweiten Vorschläge – diesmal 51 an der Zahl – wurden von einer Jury begutachtet, nach der »Papierform« wurden Besichtigungen vor Ort durchgeführt. »Dabei erleben wir eine große Bandbreite und mitunter Überraschungen«, berichtete Schormann. Viele gute Dinge seien darunter. Das Eickesche Haus sei in jedem Fall ein herausragendes Denkmal, und es sei eine »tolle Leistung«, die hier gezeigt wurde.

Dass das Gebäude als Denkmal weithin bekannt sei, bestätigte Jury-Mitglied Günter Jung. Die Bewertungskommission sei auch begeistert gewesen, von der Gemeinschaft, die die Sanierung getragen haben. Das Ergebnis zeige einen künstlerischen Wert, der jeden Kulturtouristen begeistere. Man wisse aber auch, wie sehr um die Finanzierung gerungen wurde. Angesichts des Ergebnisses sei es für die Jury kein Problem gewesen, den Vorschlag zu küren. »Wir zollen Ihnen dafür Begeisterung und Respekt.« Als Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung dankte Dr. Edith Jaus-Büchting dafür, dass das langjährige Engagement auf diese Weise gewürdigt werde. Gerungen habe man nicht nur um die Finanzen, sondern auch um die jeweils beste Entscheidung für das Eickesche Haus, das man behutsam und möglichst nah an den ursprünglichen Zustand führen wollte. »Danke im Namen von Vorstand, Kuratorium und Stiftung sowie allen, die sich für das Haus eingesetzt haben«, sagte sie. »Und empfehlen Sie uns weiter«, fügte sie augenzwinkernd hinzu.

An die Vorgänge, die zur Sanierung geführt haben, erinnerte Robert Stafflage, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes: 1999 wurden so schwere Schäden am Haus entdeckt, dass man handeln musste. Unter Federführung von Jürgen Renken sei eine Bürgerstiftung, unterstützt von der Sparkasse und Einbecker Familien, gegründet worden. Im Laufe der Arbeiten habe man allerdings die Zerstörung der historischen Bausubstanz unterschätzt, es seien mehr Mängel aufgetreten, als zunächst vermutet – und leider mehr Kosten. Ende dieses Jahres seien vermutlich noch rund 160.000 Euro ungedeckt. Zwar gebe es Einnahmen aus der Miete und aus den Zinsen des Stiftungskapitals, dennoch gehe man ab Ende November mit einem Patenschaftsprogramm für die Bildtafeln an die Öffentlichkeit, um Geld für die Instandhaltung in den nächsten zehn Jahren einzuwerben. Weiterhin sparsames Wirtschaften wie bisher versprach Gerd Tölke, im Vorstand zuständig für die Finanzen. Hier werde Ehrenamt in reinster Form gepflegt. Mehr als 1.800 Einzelspenden machten dabei deutlich, dass die Stiftung auf einer breiten Basis stehe.
Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 12-11-2008

Holzton und Goldschrift: Fassade des Eickeschen Hauses endgültig fertig

Gerüst nach dem letzten Auftrag der Holzschutzlasur abgebaut / Schriften werden deutlicher und lesbarer hervorgehoben / Stiftung: Besonderes Denkmal erhalten

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»Wir treffen uns hier aus einem fröhlichen Anlass: Wir sehen das Eickesche Haus als fertiggestellt an.« In der Tat: Das Gerüst ist wieder abgebaut, die Fassade noch einmal mit Holzschutzlasur auf Leinölbasis gestrichen worden, die Schriftzüge sind, wie geplant, in einem Goldton hervorgehoben worden. So konnte die Stiftung Eickesches Haus das Gebäude gestern gemeinsam mit den Restauratoren Peter Furmanek und Karl-Heinz Weingärtner noch einmal abschließend in Augenschein nehmen.

Einbeck (ek). Die Außenfassade ist in ihrer Holzsichtigkeit in den vergangenen Wochen mit einem letzten Schutzanstrich versehen worden, die Schriften wurden in einem matten Goldton hervorgehoben. Es sei ein langer Entscheidungsweg bis hierher gewesen, räumte Gerd Tölke, Vorstandsmitglied der Stiftung Eickesches Haus, ein. Die Stiftung habe sich dabei unwahrscheinlich viel Mühe gegeben, es handele sich aber auch um ein besonderes Bauwerk, das besonderen Einsatz erforderte. Die Bevölkerung, so Tölke weiter, habe man dabei eingebunden – mit dem Ergebnis, dass es einen durchaus heftigen Meinungsstreit gegeben habe um eine Entscheidung zwischen der Farbfassung von 1968 und der heutigen Holzsichtigkeit. Dabei habe man nicht alle Meinungen auf einen Punkt bringen können. Auch Fachkreise und Denkmalpflege seien eingebunden gewesen, bis man sich zur Entscheidung durchgerungen habe. Die Holzsichtigkeit entspreche der Ursprungsphase des Gebäudes, betonte Tölke. Ein Wunsch sei es gewesen, die Schriften, die Botschaften des Gebäudes, besser lesbar zu machen. Nach einem Ortstermin und der Erstellung von Probetafeln habe sich man sich für einen Goldton entschieden.
Die Entscheidung sei in Vorstand und Kuratorium der Stiftung einstimmig gefallen, berichtete er, viele Meinungen seien darin eingeflossen, bis hin zu der des Präsidenten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Auch zahlreiche Bürger würden sich für diese jetzige Form aussprechen, nachdem sie den edlen Eindruck der Fassade erlebt hätten.

Er sei zunächst einmal stolz und froh, dass das Haus überhaupt erhalten werden konnte, betonte Baudirektor Gerald Strohmeier. Dieses herausragende Denkmal zeige nach der Sanierung deutlich, was seine Einmaligkeit ausmache. Spätere Generationen würden dankbar sein für die Überlieferung beziehungsweise dieses herausragendes Beispiel für eine Sanierung. Als Teil des Stadtbildes erinnere das Haus aber auch daran, nicht nachzulassen in den Bemühungen um die Innenstadt, die man mit Leben füllen müsse. Das Ensemble des Fachwerks sei wichtig für den Tourismus.
Die Restauratoren Peter Furmanek und Karl-Heinz Weingärtner haben mit ihrer hochwertigen Arbeit an der Fassade die Qualität des Bauwerks mitgetragen. Die Arbeit habe ihnen Spaß gemacht, fassten sie zusammen. Über einen langen Zeitraum habe man das Gebäude begleitet, »das Endprodukt bestätigt uns.« Fünf Köpfe der Fassade waren so beschädigt, dass sie nicht gerettet werden konnten, sondern komplett neu gestaltet werden mussten. Einen dieser Köpfe, einen Engel im oberen Bereich, hat Peter Furmanek für das Eickesche Haus gespendet. Einige Köpfe der Fassade gibt es als Gips-Abdruck nach wie vor zu kaufen. Sie sind in der Sparkasse Einbeck zu sehen. Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung und der Institutionen lobte Gerd Tölke in diesem Zusammenhang. Nur so sei der Erhalt überhaupt möglich gewesen, bis hin zu den Spenden, die nun in der Schlussphase gezielt für die letzten Fassadenarbeiten gegeben wurden. Insgesamt beläuft sich der Aufwand für die Restaurierung auf rund 1,8 Millionen Euro – deutlich mehr, als die Stiftung zunächst kalkuliert hatte.

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Allerdings sei das Haus auch über Jahre eine intensive Baustelle gewesen, erinnerten Tölke und Strohmeier. Sie wissen dabei aber auch, dass die laufende Unterhaltung, um den gegenwärtigen Zustand zu erhalten, zur ständigen Zukunftsaufgabe der Stiftung wird.
Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 20-07-2008

Eickesches Haus bekommt Lasur und Goldbuchstaben

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Einbeck. Vorsichtig wischt Karl-Heinz Weingärtner Staub ab auf den Schrifttafeln der Tugenden und Künste. Mit seinem Chef Peter Furmanek (Foto) und seinen Kollegen aus Hannover arbeitet der Holzbildhauer ein weiteres Mal am Eickeschen Haus, das wieder eingerüstet ist. Bis Ende Juni tragen die Restauratoren zum dritten Mal eine Holzschutzlasur auf Leinölbasis auf. Außerdem wird zur besseren Lesbarkeit ein goldfarbener Ton auf den Schriftzügen aufgetragen. Für die holzsichtige Fassade und das Hervorheben der Schrift in Gold hatte sich die Stiftung Eickesches Haus jetzt aus denkmalpflegerischen Gründen entschieden. Die Firma Furmanek ist mit dem Bau bereits durch die Sanierung bestens vertraut und trug auch die beiden ersten Anstriche auf.

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Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 11-06-2008

Eickesches Haus behält die holzsichtige Fassade

Aber Schriften werden in Gold hervorgehoben / Einstimmiges Beratungs- und Abwägungsergebnis der Stiftung Eickesches Haus
Das Eickesche Haus bleibt im Wesentlichen so, wie es derzeit ist. Allerdings werden Schriften und Schrifttafeln der Fassade mit einem Goldton optisch hervorgehoben. Zu dieser Entscheidung ist die Stiftung Eickesches Haus jetzt bei der Frage der Fassadengestaltung gekommen. Wie Vertreter von Vorstand und Kuratorium betonten, seien es vor allem denkmalpflegerische Gründe gewesen, die zu diesem Beschluss geführt hätten.

Einbeck (ek). »Wenn der Ursprungsbefund „holzsichtig“ lautet, muss man’s so lassen. Bei dieser erstklassigen Holzbildhauerarbeit müssen Licht und Schatten wirken.« Diese Empfehlung von Professor Gottfried Kiesow, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der das Eickesche Haus Anfang Dezember besichtigt hat, hat die Stiftung beherzigt. Intensive Vorgespräche hat es zu dem Thema gegeben. In Bürgerforen wurde heiß über eine Farbgebung diskutiert, immer allerdings mit zwei Vorgaben: Die Entscheidung treffen Kuratorium und Vorstand der Stiftung, denn sie haben sie auch zu verantworten. Und der Beschluss soll offen dargestellt und begründet werden. »Da gab es kein Schwarz oder Weiß, sondern viele Dinge mussten wir unter einen Hut bringen«, erinnert der Stiftungsvorsitzende Robert Stafflage. Man habe sich natürlich bemüht, die Bürgermeinungen zu berücksichtigen, aber auch die Aussagen der Denkmalschutz-Experten seien wichtig gewesen.

Als weiteres, wenn auch nicht als entscheidendes Kriterium wurden die Kosten an Betracht gezogen. Angesichts der Finanzierbarkeit, auch über die nächsten zehn Jahre, habe man sich für die jetzige Lösung ausgesprochen. Der Haushalt der Stiftung lasse insofern zu wünschen übrig, als noch ein Defizit von rund 250.000 Euro zu decken sei. »Aus unserem heutigen Kenntnisstand heraus ist das die richtige Entscheidung«, hob der Vorsitzende hervor – sie sei einstimmig getroffen worden. Ganz klar habe sich die Stiftung damit für Authentizität und gegen Zeitgeistigkeit ausgesprochen. »Das Haus hat fast 300 Jahre im Holzton gestanden, das ist das Original. Wir fühlen uns dem Denkmal verpflichtet«, hebt Dr. Edith Jaus-Büchting für das Kuratorium der Stiftung hervor. Deshalb wolle man einen Zustand schaffen, der dem Original so nah wie möglich komme.

Die bekannten farbigen Fassungen seien dem jeweiligen Zeitgeist entsprungen. Beim Schritt zur Ursprünglichkeit sei die Stiftung nicht nur von Professor Kiesow, sondern auch Landeskonservatorin Christiane Seegers-Glocke unterstützt worden. Viele Bürgermeinungen für die Farbigkeit seien von den Sehgewohnheiten beeinflusst. Wer das Haus aber nicht kenne, empfinde den derzeitigen Zustand als »sehr schön und edel.« »Auswärtige Besucher schätzen das, und die Anhänger werden auch unter den Einbeckern immer mehr«, weiß Robert Stafflage. Eine Farbfassung, so Dr. Jaus- Büchting weiter, sei verbunden mit einer Volltonlasur. Viele Feinheiten der Schnitzereien würden damit verfälscht. Außerdem sei Farbe insofern gefährlich, als dass man nicht sehe, was dahinter passiere: »Witterungsein- flüsse zerstören die Fassade dann unbemerkt.« Zweimal ist die Fassade bereits mit einer Leinöl-Lasur bearbeitet worden, jetzt ist der Auftrag einer abschließenden dritten Schicht notwendig.

Wenn das Gerüst dafür ab 6. Juni steht, will man zugleich die Lesbarkeit der Schriften verbessern und damit dem Wunsch vieler Bürger sowie auch des Einbecker Geschichtsvereins nachkommen. Die Schrifttafeln werden mit einen zurückhaltenden Goldton hervorgehoben. »Das erwärmt und belebt die Fassade.« Die Arbeiten finden dann vom 9. bis 27. Juni statt.
»Wir müssen haushalten, und die Kosten einer farbig gefassten Fassade wären, verglichen mit der nun entschiedenen Fassadengestaltung, vier- bis fünfmal so hoch in der Entstehung und dreimal so hoch bei der Instandhaltung in den nächsten zehn Jahren«, rechnet die Stiftung vor. Das Eickesche Haus werde ein Objekt bleiben, dass mit Spenden leben müsse, umso stärker sei die Stiftung gefordert, mit dem Geld sorgsam umzugehen. Das Thema Finanzen sei mitbedacht worden, es sei allerdings nicht der entscheidende Faktor gewesen, bekräftigen Robert Stafflage, Dr. Edith Jaus-Büchting und Gerald Strohmeier, Mitglied im Stiftungsvorstand. »Auch wenn wir genug Geld hätten, wäre es zu dieser Entscheidung gekommen.« Durch diese Klärung der Farbfrage werde die herausragende Bedeutung derHolzbaukunst der Renaissance, die amHaus sichtbar werde, dargestellt. Das Eickesche Haus rage aus vielen anderen Einbecker Fachwerkhäusern heraus. Mit einer Farbfassung werde die Holzschnitzkunst »über-legt«, deshalb könne die Untere Denkmalschutzbehörde dieses Ergebnis uneingeschränkt mittragen. Wenn man die gewohnt bunten Sehgewohnheiten ablege und das gewohnte Bild verlasse, werde man doch zum Urteil kommen: »Es ist so sehr schön«. Die Stiftung hoffe, dass sich immer mehr Bürger auch von den schlüssigen Argumenten überzeugen ließen. Das Haus sei, fuhr Strohmeier fort, nun in seiner Darstellung vollendet, dieser Zustand müsse auch für die Zukunft bewahrt werden. Die Stiftung freue sich darüber, dass es gelungen sei, dieses einmalige Haus zu retten. Sie dankt allen, die ihr mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben und dies auch weiter tun. Nun gehe es darum, die gefundene Lösung zu akzeptieren und mitzutragen.

Nach dem Abschluss soll eine Dokumentation erstellt werden. Außerdem sollen Patenschaften für die 42 Bild- und Sprachtafeln angeboten werden.

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Robert Stafflage, Dr. Edith Jaus-Büchting und Gerald Strohmeier (von links nach rechts): Einstimmiges Ergebnis der Stiftung Eickesches Haus für eine holzsichtige Fassung, ergänzt um goldene Schriftzüge. Probetafeln mit verschiedenen Farbvarianten zur Heraushebung der Schriften sind am Eickeschen Haus zu sehen. Die Stiftung hat sich für einen matten Goldton entschieden.

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Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 23-05-2008

2007

Schmuckstück glänzt auch im Dunkeln
Beleuchtung für Eickesches Haus offiziell übergeben / Licht hebt Schnitzkunst hervor
Auch abends und nachts soll das Eickesche Haus in seiner Schönheit erstrahlen. Deshalb hat die Stiftung Eickesches Haus jetzt das neue Beleuchtungskonzept für das Gebäude offiziell vorgestellt. In Zusammenarbeit mit den Lichtplanern von Ulrike Brandi aus Hamburg und mit dem Sponsor Sparkasse ist die Illumination erarbeitet worden.

22.09.2007

Einbeck (ek). Man habe sich bei der Installation vom Alten Rathaus inspirieren lassen, stellte Robert Stafflage, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Eickesches Haus, fest. Die Architektur des Gebäudes wolle man damit unterstützen, die Details der Fassade hervorheben. Auch in den Abend- und Nachtstunden – das Licht schaltet sich um 23 Uhr ab – soll die Schönheit des Gebäudes hervorgehoben werden. Fassadennahe und -ferne Lichtquellen sind angebracht in Form von drei Strahlern im Bodenbereich und von zwei Strahlern am gegenüber liegenden Eckhaus Marktstraße 26. Hinzu kommt das Innenlicht im Gebäude, das einen Eindruck von Leben und Nutzung vermittelt.
Die unterschiedlichen Lichtquellen stellten die Fassade dreidimensional dar, hob Baudirektor Gerald Strohmeier, Mitglied des Vorstands der Stiftung Eickesches Haus, hervor. Architektonische Akzente würden so unterstrichen. Von besonderer Bedeutung seien die Ecken, und sie seien auch in spezieller Weise herausgehoben beziehungsweise angestrahlt. Entschieden habe man sich für ein warmes, weiches Licht, das die Oberfläche nicht verfälsche, das einen farbechten Eindruck vermittele und mit dem künstlerische Holzarchitektur und Schnitzkunst hervorgehoben würden. »Abends wie tagsüber zeigen wir das Haus damit plastisch.«
Eine solche Installation, fuhr Robert Stafflage fort, sei natürlich nicht zum Nulltarif zu haben. Dankbar sei man der Familie Neumann als Nachbar von gegenüber für das Entgegenkommen sowie der Sparkasse, die die Beleuchtung »finanziell dargestellt hat«. Dafür spreche er im Namen der Stiftung seinen Dank aus. Damit werde gemeinschaftliche Verantwortung für dieses Haus gezeigt, hob Gerald Strohmeier hervor. Wenig private Verantwortung für den öffentlichen Raum gebe es in Deutschland, bedauerte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Einbeck, Jürgen Renken. Deshalb habe man sich im Jubiläumsjahr 2005 entschlossen, das für Einbeck zu ändern. Die Beleuchtung des Alten Rathauses sei, wie erhofft, eine Initialzündung gewesen: Die Weihnachtsbeleuchtung und die neue Beleuchtung der Marktkirche hätten gezeigt, dass die Idee Erfolg habe. Gemeinsam mit der Umsetzung am Eickeschen Haus wolle man für eine lebendige Innenstadt sorgen, in der es Spaß mache, als Bürger oder als Gast abends zu spazieren.
Ergänzend müsse man feststellen, dass die Technik inzwischen günstiger geworden sei: geringe Leistung bei hohem Effekt und langer Lebensdauer.

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 22-08-2007

»Zwischen »Alleinstellung« und »lieben Sehgewohnheiten«
Zweites Bürgerforum zur Fassadengestaltung am Eickeschen Haus / 150 Teilnehmer / Überwiegend sachlicher Meinungsaustausch

Die Position des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Hannover, ist eindeutig: Die Fassade des Eickeschen Hauses soll in der jetzigen Fassung bestehen bleiben. Allerdings berät die Behörde nur, ihr Votum hat empfehlenden Charakter, entscheiden wird letztlich die Stiftung Eickesches Haus. Die war an einem Meinungsbild interessiert, und zahlreiche Interessierte nahmen am zweiten Bürgerforum über die künftige Fassadengestaltung teil.

06.07.2007-1

Einbeck (ek). »Liebe Spender, liebe Freunde des Eickeschen Hauses« hieß der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Robert Stafflage, die rund 150 Besucher in der Rathaushalle willkommen. Durch das Engagement vieler hilfreicher Hände und durch aktive Helfer und Geber von rund 1.800 Einzelspenden habe man es in den letzten Jahren schaffen können, das Eickesche Haus zu erhalten.
Seit seiner Erbauung 1612/14 durch einen unbekannten Bauherrn war das Denkmal von besonderer nationaler und kultureller Bedeutung mehr als 290 Jahre einfarbig, berichtete er. Der mehrfarbigen Fassung des Dekorations- und Kunstmalers Ebeling aus dem Jahr 1902 folgte ab 1968 eine intensive Farbgestaltung – sie sei das erlebte und gewohnte Bild. Es habe Gründe gegeben für die jeweiligen Fassungen, so Stafflage. Die Variante, für die sich die Stiftung künftig entscheide, sei nicht ausschließlich von den Kosten abhängig, wenngleich es nach wie vor Finanzprobleme gebe. 8.000 Euro soll die monochrome Fassung kosten, 30.000 Euro die Farbfassung, 10.000 Euro wären zu zahlen für eine monochrome Variante mit Hervorhebung der Beschriftung. Eine Überarbeitung der einfarbigen Fassade wäre alle drei Jahre notwendig, alle zehn Jahre ein komplett neuer Farbauftrag, auch diese Kosten sollte man mit bedenken. Die derzeitigen Baukosten belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro, etwa 200.000 Euro sind noch nicht gedeckt. An die Präsidentin des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Dr. Christiane Seegers-Glocke, ging deshalb der Wunsch, bei der Schließung der Lücke behilflich zu sein.

Ein Haus von »besonderer Wertigkeit« sei das Eickesche Haus, betonte der Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde, Baudirektor Gerald Strohmeier. Es stehe für die Renaissance und ein humanistisches Weltbild. Der Mensch bilde den Mittelpunkt, das spiegele sich in der Fassade wider. Kaum ein Stück sei nicht holzbildhauerisch bearbeitet. Besonders interessant seien die Gestaltung der Ecksäulen und die »freie« Ecke im Erdgeschoss. Die Baukunst, die hier gepflegt wurde, sei um 1600 stark verbreitet gewesen, aber leider nur selten überliefert. Auf das nationale Baudenkmal könne man stolz sein, hob er hervor, Bürger und Fachwelt hätten Interesse daran. Der letzte Schritt, die Fassadengestaltung, solle diesen Zeugniswert unterstreichen.
Der Stiftung und den Spendern sprach Dr. Christiane Seegers-Glocke ihren Dank aus. Sie hätten große Geduld während des langen Renovierungsprozesses gezeigt, und zwei Drittel der Kosten seien durch die Stiftung aufgebracht worden. »Ohne Ihr Engagement wären wir nicht dort, wo wir heute sind«, hielt sie fest. Im Jahr 2000 sei das Haus als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung eingestuft worden. Das sei eine großartige Auszeichnung für die Stadt, ein Prädikat, das Ehre und Verpflichtung sei, dieses Erbe verantwortungsvoll zu erhalten und weiterzugeben.
Nach langer Einfarbigkeit sei die 1888 erfolgte braune Lasur eine optische Anpassung gewesen, und daran habe man sich bei der jetzigen Restaurierungsmaßnahme orientiert. Die folgenden Fassungen von 1902 und aus den 1960-er Jahren erfolgten im Sinne damaliger Stadtbildpflege. »Das entsprach den Sehgewohnheiten, so haben Sie die Fassade lieb gewonnen.« Im Ursprung habe das Haus, das die Expertin zu den bedeutendsten Kulturdenkmalen in Niedersachsen zählte, aber eine Lasur aus Öl, Harz und Wachs bekommen – Farbe sei nicht enthalten gewesen. Diese einfarbige und heute eher ungewöhnliche Fassade sei ein Alleinstellungsmerkmal in der Stadt und der Region. Ausdrücklich dankte sie der Stiftung für die derzeitige Lasurfassung, die die über Jahre verborgene Fassade wieder hervor brachte, die man auf sich wirken lassen könne. Das Landesamt bewerte sie als Schmuckstück. Der Wert der Schnitzereien komme besonders zur Wirkung, gerade im Spiel von Licht und Schatten. Die Farbe hingegen habe die überreiche Vielfalt auf Dauer verdeckt. Dr. Seegers-Glocke sprach sich für die Beibehaltung der jetzigen Fassung aus, sie würde es begrüßen, wenn Bürger und Stiftung sich diesem Vorschlag anschließen würden. »Sie haben die Fassade zum Klingen gebracht, nun soll sie nicht wieder verstummen.«
Dass es so lange keine Farbe auf der Fassade gegeben habe, könne nach der überaus gründlichen Untersuchung dieses Gebäudes als gesichert gelten, betonte Dr. Seegers-Glocke. Die Menschen fühlten sich an Farbe gebunden – dass die Denkmalpflege Druck bei der Entscheidung über die Gestaltung ausübe, wies sie zurück, man sei lediglich als Berater tätig, gebe eine Empfehlung auf fachlich begründeter Erkenntnis. Streit und Zwist wolle man nicht verursachen.

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Bedenken, dem Tourismus könne die Einfarbigkeit abträglich sein, trat sie entgegen: Er brauche als solide Basis das Besondere und Herausragende. Sie glaube nicht, dass der Tourismus in Einbeck an dieser einen Fassade hänge. Das Außergewöhnliche könne vielmehr von großem Reiz sein. Die Schrift farbig zu kennzeichnen, hielt sie für einen nachvollziehbaren Wunsch.
Zum weiteren Entscheidungsverlauf erläuterte Robert Stafflage, dass es für alle Fassungen gute Argumente gebe. Innerhalb der Stiftung gebe es keine Vorfestlegungen. »Wir wollen Ihr Meinungsbild, deshalb führen wir diese Diskussion«, wandte er sich an die Besucher des Bürgerforums. Die Entscheidung von Vorstand und Kuratorium wolle man möglichst einvernehmlich mit dem Landesamt treffen. Anschließend, so sein Versprechen, werde man die Gründe für die Entscheidung öffentlich machen. »Wir wollen die beste Entscheidung, aber viele Parameter sind dabei zu berücksichtigen.« Die Verantwortung werde letztlich bei der Stiftung liegen. Dass man nicht alle glücklich machen könne, das wisse man schon, räumte er ein. Aber noch sei man im Prozess, Informationen zu sammeln, zu verdichten und sich mit der Denkmalpflege zu verzahnen. »Wir tun unser Bestes.« Die Anregung der Präsidentin griff er auf: »Wir können Stolz sein auf unser wunderschönes Haus, und wir wollen es am Klingen halten.«
Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 05-07-2007

Eickesches Haus:
Fassade wird Thema eines Bürgerforums

Einbeck (ek). Ein zweites Bürgerforum zur künftigen Fassadengestaltung am Eickeschen Haus findet am Dienstag, 3. Juli, ab 19 Uhr im Alten Rathaus statt. Die künftige Fassadengestaltung des einmaligen Baudenkmals von besonderer nationaler und kultureller Bedeutung stehe vor der abschließenden Entscheidung durch Kuratorium und Vorstand der Stiftung, heißt es in der Ankündigung. Zur Aufnahme eines Meinungsbildes von Spendern und Freunden der Stiftung wolle man dieses Thema erneut öffentlich behandeln – das soll beim Bürgerforum geschehen. Vorgesehen ist nach der Begrüßung zunächst eine Einführung in die fast 400-jährige Geschichte des 1612 gebauten Hauses, dazu spricht der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Robert Stafflage. Zum besonderen Denkmalwert des Eickeschen Hauses nimmt Baudirektor Gerald Strohmeier, Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde, Stellung.

Schließlich werden drei verschiedene Alternativen zur Farbgestaltung der Fassade am Eickeschen Haus vorgestellt: eine monochrome Fassung, wie sie von 1612 bis 1902 und seit September 2006 Bestand hat, eine polychrome Variante, wie sie von 1902 bis 1968 sowie anschließend bis 2006 existierte, und eine monochrome Fassung mit zusätzlicher optischer Hervorhebung der Beschriftungen aus Buchstaben und Zahlen. Die Vorstellung übernimmt die Präsidentin des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Hannover, Dr. Christiane Seegers-Glocke. Anschließend moderiert Einbecks früherer Bürgermeister Martin Wehner die Diskussion, die sich zu den unterschiedlichen Vorschlägen entwickeln soll. Die Stiftung Eickesches Haus hofft auf zahlreiche Besucher und einen guten Austausch zu dieser wichtigen Projektentscheidung.

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 09-06-2007

2006

Besucher sollen feiern und genießen
Bürgerfest zur Einweihung des Eickeschen Hauses /
»Sei dabei«-Paket im Vorverkauf

Mit einer großen Party soll die Einweihung des Eickeschen Hauses am ersten September-Wochenende gefeiert werden. Nach dem offiziellen Festakt am 2. September findet am 3. September ein Fest für die Einbecker Bürger statt, sowohl am wiedereröffneten Baudenkmal in der Marktstraße als auch auf dem Marktplatz. Dafür ist in den letzten Wochen intensiv geplant worden.

Einbeck (ek). Nicht vorschnell über die Farbgestaltung des Eickeschen Hauses urteilen, sondern der Fassade eine Chance geben und die Entscheidung auch nichts in Politische ziehen – das wünscht sich der Vorsitzende der Einbecker Werbegemeinschaft, Siegfried Kappey. Und er lädt die Bürger ein, das Haus in Ruhe anzusehen, beispielsweise bei der Einweihungsfeier am Sonntag, 3. September. Die dort gewonnenen Informationen sollte man nutzen, um sich eine Meinung zu bilden. Er sei sicher, hob Kappey hervor, dass sich die Stiftung Eickesches Haus verantwortungsvoll und klug mit dem Thema auseinandersetzen werde. Und egal, wie es schließlich werde: »Für Einbeck ist das Eickesche Haus ein Gewinn«. Deshalb gebe man sich mit der Vorbereitung große Mühe: Die Besucher sollten Spaß haben und sich freuen dürfen.

Für die Information am und im Eickeschen Haus sind der Geschichtsverein und die Stiftung zuständig, für das Bürgerfest auf dem Marktplatz verschiedene Gruppen. Das Bürgermahl wird von der Firma Breitzke zubereitet, hier gibt es Spießbraten, Krautsalat und Giabatta, dazu Einbecker Bier – 1.000 Glas wird die Brauerei dazu spendieren. Getränke schenkt die Damengarde der Gesellschaft der Karnevalsfreunde Einbeck unter der Leitung von Kirsten Gärtig aus. Die Feuerwehr ist für den Service rund um die Tische und Bänke zuständig, der Baubetriebshof baut die große Bühne auf, auf der unter anderem die Musikfreunde Sülbeck-Drüber spielen werden, und die Einbecker Landfrauen werden für ein großes Kuchenbüffett sorgen. Etwa 50 Kuchen sollen es werden, die Landfrauen werden sich dabei von ihrer besten Seite zeigen. Das Stück wird für einen Euro gekauft, die Tasse Kaffee gibt es für 50 Cent. Alle Helfer, so die Werbegemeinschaft, seien ehrenamtlich dabei.

Natürlich kann das Eickesche Haus besichtigt werden, auch der Einbecker Blaudruck hat an diesem Tag geöffnet, und das StadtMuseum lädt von 13 bis 18 Uhr ebenfalls zum Besuch ein. Karten für den kulinarischen Genuss gibt es im Vorverkauf. Das Feier-Paket kostet fünf Euro. Enthalten sind das Bürgermahl mit dem Spießbraten und Beilagen, ein Bier, eine Postkarte, mit der man Grüße vom Eickeschen Haus in die Welt schicken kann, und ein Gewinnspiellos. Hier lockt ein Wellness-Paket für zwei Personen, die sich drei Tage lang im Welcome-Hotel »Einbecker Sonnenberg« verwöhnen lassen können. Die Ziehung erfolgt am Sonntag um 17 Uhr, und die Chancen stehen gut: »1.000 Lose, da hat jeder Käufer reelle Aussichten«, so Siegfried Kappey. Im Vorverkauf gibt es das »Sei dabei«-Paket bei Toto-Lotto Bukarz, Buchhandlung Minkner, Weinhaus Bremeyer und bei der Einbecker Morgenpost.

Den Auftakt zur Feier machen Gottesdienste: ab 10 Uhr in der katholischen Kirche St. Josef, ab 10.30 Uhr auf dem Marktplatz. Von hier aus geht es mit musikalischer Begleitung zum Eickeschen Haus, wo ab etwa 11.30 Uhr ein Segen gesprochen wird. Das Bürgermahl gibt es ab 12 Uhr, auf Kaffee und Kuchen kann man sich ab 15 Uhr freuen. Die Geschäfte in der Innenstadt haben von 13 bis 18 Uhr geöffnet.

Er freue sich, so Siegfried Kappey, täglich mehr auf das Fest – und er hoffe, dass etwas von der Aufbruchstimmung, die damit verbunden sei, dass endlich die Bauplane abgenommen werde, überspringe auf die Stadt, ihre Bürger, Geschäftsleute und Besucher.

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 27-08-2006

Eickesches Haus: Ohne Bauplane und Gerüst /
Eröffnungs-Pläne werden vorgestellt

08.08.2006

Einbeck (ek). Ohne Bauplane und Gerüst präsentiert sich seit kurzem das Eickesche Haus. Die holzsichtige Fassade Marktstraße lässt erahnen, wie das Gebäude aus dem Jahr 1612 demnächst aussehen wird. Die Seite zur Knochenhauerstraße ist nach wie vor verhüllt, hier finden noch letzte Arbeiten statt. Ebenfalls frei ist der so genannte Zwischenbau in der Knochenhauerstraße, eine bewusst moderne Konstruktion. In dieser Woche werden der Vorstand der Stiftung und die Werbegemeinschaft die Planungen für das Eröffnungswochenende am 2. / 3. September vorstellen.

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 08-08-2006

Tourist-Information und Kulturring ziehen ins Eickesche Haus

Ende der Bauarbeiten Ende Juli/Anfang August /
Einweihungsfeier Anfang September
Ende Juli / Anfang August wird das Gerüst abgebaut. Die Bauarbeiten am Eickeschen Haus sind in absehbarer Zeit beendet, und ein Mieter für Erd- und erstes Obergeschoss ist gefunden: Die Tourist-Information und der Kulturring der Stadt werden einziehen. Das freut besonders die Stiftung »Eickesches Haus«. Die gelungene Sanierung wird mit einer Einweihungsfeier unter dem Motto »Einbeck feiert sein Eickesches Haus« am 2. und 3. September zum Abschluss gebracht.

26.05.2006

Eine gute Lösung für die Nutzung des Eickeschen Hauses ist gefunden und besiegelt vom Ersten Stadtrat Gerd Tölke, Baudirektor Gerald Strohmeier, Robert Stafflage, Vorstandsvorsitzender der Stiftung »Eickesches Haus«, und Bürgermeister Martin Wehner (von links).

Foto: Stöckemann

Einbeck (sts). »Auf der Baustelle tut sich was«, stellte der Vorstandsvorsitzende Robert Stafflage fest. Der Terminplan steht, in der Woche nach dem 31. Juli ist mit der Baufertigstellung zu rechnen. Jetzt starten die restauratorischen Arbeiten an der Fassade: Malerarbeiten, das Restaurieren der Köpfe. Der Zugang zum Eickeschen Haus von der Marktstraße wird behinderten- und kinderwagengerecht gestaltet.

Weniger erfreulich haben sich die Kosten entwickelt: Gutachten aus den Jahren 2001 und 2002 sahen für das Eickesche Haus einen Sanierungsbedarf in Höhe von 1,17 Millionen Euro vor. Damit lagen die Experten aber »ziemlich daneben«, stellte Stafflage fest. Es sei nie Geld verschwendet worden, doch mittlerweile sind die Kosten auf 1,6 Millionen Euro geklettert. Die Stiftung aber sei zuversichtlich, dass weitere Fördergelder eingeworben werden können. Doch auch das wird nicht reichen, und deswegen wird weiterhin um Spenden gebeten.
Bisher gab es für das Eickesche Haus 580.000 Euro an institutionellen Zuwendungen, mehr als 1.700 Einzelspenden von Bürgern ergaben weitere 353.000 Euro. Stafflage appellierte an alle, weiter munter zu spenden – beispielsweise aus Anlass eines Geburtstages oder Firmenjubiläums. Dennoch: Das Geld reicht nicht, es fehlen rund 200.000 Euro. Die Restfinanzierung muss über ein Darlehn laufen.

Umso mehr freut sich die Stiftung, dass nun über einen langfristigen Mietvertrag das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss an die Stadt vermietet werden können. Ein entsprechender Vertrag mit einer zehnjährigen Laufzeit wurde abgeschlossen. Kulturring und Tourismusamt werden – möglichst umgehend nach Beendigung der Bauarbeiten – in das Eickesche Haus einziehen. Rund 20.000 bis 25.000 Euro wird die Stadt pro Jahr für die Unterkunft aufbringen.
Acht Mitarbeiter von Tourismus-Information und Kulturring werden ins Eickesche Haus einziehen. Im Erdgeschoss wird ein Counter aufgebaut, eine Sitzgruppe lädt zum Verweilen ein, offene Arbeitsplätze werden eingerichtet. Zudem ist Platz für einen Ausstellungsbereich, in dem die Stiftung die Sanierung des Denkmals darstellen kann. Im ersten Obergeschosss entstehen Büro-, Besprechungsräume und Lager. Transparent und offen – so stellt sich Baudirektor Gerald Strohmeier das neue Büro vor. Für die Möblierung des modernen Büros sind 50.000 Euro vorgesehen. Gerade die Schaufenster-Situation unterstreiche die Offenheit, erklärte auch Gerd Tölke, Erster Stadtrat und Mitglied des Stiftungs-Vorstandes. Souvenir-Verkauf ist dann auch in der neuen Bleibe möglich. Jeder Besucher der Stadt werde dann nicht nur vor das Gebäude geführt, sondern habe auch die Möglichkeit, sich im Innern umzusehen. »Die Restaurierung wird von innen und außen erlebbar«, betonte Stafflage.

Schon länger, betonte auch Bürgermeister Wehner, suche man nach einer besseren Konzeption für die Tourist-Information. Das Alte Rathaus mit seinen hohen Treppen und der »abwehrenden Fassade« wirke auf Außenstehende wenig einladend. Deshalb bietet sich nun mit dem Bezug des Eickeschen Hauses eine einmalige Chance, die man nutzen wolle. Schließlich setze man in Einbeck einen der Schwerpunkte auf den Tourismus.
Für das Alte Rathaus schwebt dem Bürgermeister eine stärkere Nutzung im gastronomischen Bereich vor. Zudem wird es weiter für repräsentative Zwecke, für Trauungen oder kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Die Sanierung und die fast fünfjährige ehrenamtliche Arbeit möchte die Stiftung »Eickesches Haus« zu einem gelungenen Abschluss bringen. Deshalb wird gemeinsam mit der Stadt, der Initiative »Einbeck« und der Werbegemeinschaft am

2. und 3. September gefeiert. Unter dem Motto »Einbeck feiert sein Eickesches Haus« werden neben einer offiziellen Feier im Alten Rathaus auch Führungen durch das Haus angeboten. Musik – abends zudem bei der Music-Night – soll die Einweihungsfestivitäten abrunden.

Bleibt noch die Farbigkeit: Wenn Ende Juli das Gerüst verschwindet, wird das Haus für mehrere Monate zunächst monochrom – also holzfarben – zu sehen sein. Die Stiftung wird dann zu einem zweiten Bürgerforum einladen, bei dem entschieden werden soll, ob das Haus wieder farbig gestaltet werden soll – das wäre allerdings mit erheblichen Mehrkosten verbunden. Jedoch ist man zuversichtlich, dafür Sponsoren zu finden.

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 26-05-2006

Stiftung Eickesches Haus dankt Stadt für 15.000-Euro-Spende

20.04.2006

Einbeck (ek). Mit 15.000 Euro beteiligt sich die Stadt Einbeck in diesem Jahr an der Sanierung des Eickeschen Hauses. Das Geld sei zwar bereits auf dem Konto der Stiftung eingegangen, hieß es, zur offiziellen Übergabe der Spendenbestätigung trafen sich jetzt die Vorstandsmitglieder vor Ort. Die Stadt Einbeck sei von der ersten Minute an bei der Rettung, Erhaltung und Sanierung des Baudenkmals beteiligt gewesen, stellte der Vorsitzende der Stiftung, Robert Stafflage (links), fest. Als Gründungsstifterin, mit Bürgermeister Martin Wehner (Mitte) als Vorsitzendem des Kuratoriums und mit dem Ersten Stadtrat Gerd Tölke (rechts) als Vorstandsmitglied sei die Stadt maßgeblich mit der Stiftung verbunden. Trotz enger Haushaltszwänge sei auch in diesem Jahr wieder eine maßgebliche Unterstützung möglich gewesen: »15.000 Euro können wir gut gebrauchen«, betonte Stafflage. Wenn das Wetter nun besser werde, könnten die Arbeiten am Gebäude voranschreiten. Der lange Winter habe auch diesem Bau heftig zu schaffen gemacht.
Die aktualisierte Planung will der Vorstand Anfang Mai vorstellen. An der Fertigstellung Mitte 2006 hält er fest: »Der Endtermin ist stabil«, Ende Juli sei die Reinigung der Baustelle geplant. Ein offizielles Einweihungsfest wird im Anschluss gefeiert, über den Termin – im Raum stand der 28. August – hat die Stiftung bei ihrer Sitzung gestern Abend gesprochen. Die Ausgangslage für die Sanierung des Hauses sei 1999 äußerst ungünstig gewesen, erinnerte Bürgermeister Wehner: Eine sofortige Räumung stand zur Debatte, die dramatische Lage sei durch Gutachten belegt gewesen. Bei der Beantwortung der Frage, wer die Sanierung bezahle, sei man auf die Lösung gekommen, eine Bürgerstiftung zu gründen. Er sei dankbar für das Engagement, das hier gezeigt wurde und dafür, dass die Arbeit inzwischen so weit gediehen sei, dass man von einem Einweihungsdatum sprechen könne. Neben der materiellen Leistung – schon 2005 gab es eine Spende in Höhe von 15.000 Euro – gewähre die Stadt ideelle Hilfe, namentlich durch die Bauverwaltung, außerdem würden sämtliche Büroaufgaben erledigt. »Nach der Fertigstellung wird vermutlich noch ein Rest offen bleiben – bitten Sie Ihren Nachfolger, einen ähnlichen Betrag bereitzustellen«, so Stafflages Wunsch an Wehner. Unvorhergesehene Schäden hätten zu außergewöhnlichen Belastungen geführt: Wäre es bei den anfangs geplanten Kosten geblieben, wäre die Sanierung längst finanziert, machte der Vorstand deutlich.

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 20-04-2006

2005

Einer alten Tradition gerecht werden:
Richtfest am Zwischenbau des Eickeschen Hauses

22.12.2005-1

Einbeck (ek). Das Richtfest ist eine alte Bautradition, und der letzte Nagel gehört dem Bauherren. Nach der Fertigstellung der Zimmerarbeiten wurde jetzt Richtfest am Zwischenbau des Eickeschen Hauses in der Knochenhauer Straße gefeiert. Hoch oben wurde der Weihnachtsbaum anstelle des Richtkranzes angebracht, und Zimmerer Frank Gottschling von der Zimmerei Walther hielt den Richtspruch: Ein »schönes Haus für nette Leut’« sei hier entstanden, stellte er fest. Nun wolle man sehen, ob der letzte Nagel tatsächlich passe. Dazu war der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Eickesches Haus, Robert Stafflage, mit in luftige Höhe geklettert; den Nagel schlug er dort ohne Probleme in den Dachstuhl ein – immerhin war für jeden Fehlschlag eine Runde ausgelobt worden. »Nun wünschen wir für alle Zeit den Bewohnern des Hauses Schutz und Freud vor Feuer, Wasser, Sturm und Wind und Leuten, die nicht willkommen sind«, beendete der Zimmermann schließlich den Richtspruch. Einen symbolischen Nagel präsentierte Robert Stafflage im Kreis von Vorstandsmitgliedern der Stiftung Eickesches Haus, des Architekten und der Handwerker. Nach der Fertigstellung der Zimmerarbeiten wird auf den Zwischenbau jetzt ein flach geneigtes Dach aufgesetzt. Dann erfolgt der Innenausbau in Alt- und Neubau parallel. Am Eickeschen Haus selbst werden in den nächsten Wochen die Lehmgefache geputzt, danach wird ein Voranstrich aufgebracht, und im Anschluss, abhängig vom Fortgang der Arbeiten entsprechend der Witterung, soll das Gerüst abgebaut werden. »Vermutlich kann man im Februar nach langer Zeit das Eickesche Haus ohne Gerüst sehen«, kündigte Baudirektor Gerald Strohmeier, neues Vorstandsmitglied der Stiftung, an: Bürger und Besucher könnten das Haus dann wieder in seiner Gesamtwirkung anschauen und beurteilen. Auf den Schnitzereien befindet sich zu diesem Zeitpunkt nur ein Leinöl-Grundanstrich.

22.12.2005-2

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 22-12-2005

Nach Verzögerungen: Eickesches Haus auf Kurs Mitte 2006
Stiftungsvorstand und Architekt stellen Zeitplan für die letzten Monate der Sanierung vor / Appell: Spenden für den Endspurt

25.11.2005

Architekt Hans Kurt Kirchhoff (rechts) und der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Eickesches Haus, Robert Stafflage, erläutern Zeit- und Bauplan für die Sanierung des Fachwerkjuwels.Unvorhergesehene Schäden haben sowohl die Kosten als auch den Zeitplan ins Schlingern gebracht, inzwischen hat die Stiftung die Planung überarbeitet und wieder fest im Griff. Foto: Kondziella
Ein großer Teil der Arbeit ist geschafft, einige schwierige Aufgaben müssen aber noch gelöst werden: Die Stiftung Eickesches Haus hat jetzt Bilanz gezogen über die letzten Monate, aber auch vorgestellt, was die nahe Zukunft bringen wird. Nach wie vor halten Stiftungsvorstand und Architekt an der Fertigstellung des Gebäudes in der Marktstraße zur Jahresmitte 2006 fest.

Einbeck (ek). »Wir haben ja zu Anfang einige Verzögerungen schlucken müssen«, erinnern der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Eickesches Haus, Robert Stafflage, und Architekt Hans Kurt Kirchhoff, den die Stiftung auf Empfehlung der Denkmalpflege mit dem Projekt betraut hat. So wurde erst bei laufender Sanierung festgestellt, dass die dreifache Anzahl schadhafter Hölzer ausgewechselt werden muss. Damit hatte man überhaupt nicht gerechnet, denn: »Das bedeutet auch die dreifachen Kosten für die Zimmermannsarbeiten, zuzüglich der Lehmbaukosten«, so Architekt Kirchhoff. Deshalb habe man das Gebäude bis aufs Gerippe entkernen müssen, was so gar nicht geplant gewesen sei. »Da hatten wir nur noch homöopathische Anteile an Gefachen und Decken«, berichtet er. Entsprechend lange hätten die Zimmerarbeiten gedauert. Zusätzlich musste man sich mit der Sanierung der Gasleitung in Markt- und Knochenhauer Straße arrangieren, auch dabei ließen sich Verzögerungen nicht vermeiden, was wiederum weitere Planungsänderungen für die Folgegewerke hatte – eine Art Kettenreaktion. Parallel musste auch der Zwischenbau noch einmal umgeplant werden, denn durch den Kauf des Nachbarhauses Marktstraße 15 eröffneten sich zwar neue Möglichkeiten für das Eickesche Haus selbst, zugleich aber auch die Verpflichtung, dieses Haus über genannten Zwischenbau in der Knochenhauer Straße mit zu erschließen. Zurzeit, berichteten Kirchhoff und Stafflage würden innen die Decken gefüllt, und innen und außen werde gemauert. Zudem erhält die Außenwand an der Innenseite eine acht bis zehn Zentimeter dicke Lehmschale, was bis zum Jahresende abgeschlossen sein soll. Ebenfalls bis Ende Dezember wird die Rohinstallation für Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektrik fertiggestellt sein, die Innen- und Außenfenster sollen schon in den nächsten Wochen eingebaut werden. Die Bleiabdeckungen auf den Gesimsen der Fensterbänke – sie dienen dem optimalen Feuchtigkeitsschutz – werden dann bis Ende Januar angebracht. Als ausgesprochen umfangreich haben sich auch die Aufgaben für den Holzschnitzer erwiesen. Zahlreiche Köpfe sind abgängig, acht müssen komplett erneuert, 51 in unterschiedlicher Intensität nachgearbeitet werden – auch dies ein erheblicher Kostenfaktor. Nach langer Suche hat die Stiftung schließlich einen passenden Eichenbalken gefunden, der für die Ergänzung der Ecksäule im Erdgeschoss benötigt wurde. »Nach diesem Eichenbalken in kräftigen Dimensionen ist sogar in französischen Schlössern gesucht worden«, schmunzelte Architekt Kirchhoff. Fündig wurde man schließlich bei einem Spezialisten in Koblenz. Nach dem Einbau des Balkens wird sich der Holzschnitzer an die Arbeit machen, bevor die vorhandenen Bildtafeln angebracht werden können. »Da geht kein Hammerschlag ohne die Denkmalpflege.« Für die Wiederherstellung des Eickeschen Hauses habe man die Version von 1888 gewählt, führte Kirchhoff aus. Man wisse zwar viel über die Geschichte des Hauses, dennoch wäre es ein Wagnis gewesen, die bauzeitliche Fassung in Anlehnung an den Ursprung 1612 zu wählen. Hier seien nämlich noch viele Fragen offen: Wozu diente der Rücksprung im Erdgeschoss, für den es nur wenige vergleichbare Situationen gibt, wie erfolgte die Erschließung der Obergeschosse? Vieles bleibe im Bereich der Vermutung. Bekannt sei dagegen, dass das Erdgeschoss zunächst eine große Halle war, aber schon 1670/80 wurden Wände eingezogen. Für die Version von 1888 spricht zudem, dass es dazu bereits Fotos und weitere Belege gibt. Außerdem wurden Farbmuster gefunden. Trotz der Farbbefunde gebe es einen Spielraum, und den müsse man ausloten, wenn es um die Farbgestaltung gehe, spricht Stafflage ein Thema an, das der Stiftung noch Kopfzerbrechen bereiten wird. Wie versprochen, wird das Gerüst abgebaut, allerdings erst Ende Januar/Anfang Februar, damit sich die Einbecker Bürger mit dem neuen Erscheinungsbild des Hauses vertraut machen können. Dann wird sich die Fassade einfarbig präsentieren. Im Frühjahr soll das Thema dann bei einem neuen Bürgerforum diskutiert werden, anschließend fällt die Entscheidung. Um dann die endgültige Fassung aufzubringen – holzsichtig oder farbig -, müsse zwar noch einmal ein Malergerüst aufgestellt werden, was mit Mehrkosten verbunden sei. Diese Ausgabe leiste man aber gern, denn die Grundsatzentscheidung müsse gut überlegt sein. Ansonsten sehe es aber so aus, als könne man nun zügig mit der Sanierung fortfahren, zeigte sich Stafflage optimistisch. Geputzt wird wetterabhängig Mitte bis Ende Januar. Mitte März sind die Tischlerarbeiten innen fertig, Mitte April sollen die Maler innen abrücken. Bodenbeläge werden im Mai aufgebracht. Der Rohbau in der Knochenhauer Straße ist ab Mitte Januar abgeschlossen, etwa Mitte April wird das Dach gedeckt, der Ausbau erfolgt bis Ende Mai, so dass einschließlich einer Planungsreserve Mitte 2006 als Fertigstellungszeitpunkt feststeht. Für die Nutzung kommt nur eine gewerbliche Lösung in Frage, denn es müssen Mieteinnahmen für die spätere Unterhaltung erwirtschaftet werden. Dazu wird das Erdgeschoss wieder zur Halle werden, die Konstruktion ist dafür nun stabil genug. Ob das erste Obergeschoss als Büro- oder Wohnraum benötigt wird, soll in Absprache mit den späteren Mietern erfolgen. Im zweiten Obergeschoss entsteht eine Wohnung, das Schlafzimmer befindet sich noch eine Treppe höher unter dem Dach. »Unser Ausbau hält viele Optionen offen, wir wollten möglichst flexibel bleiben«, stellt Kirchhoff fest. Mehrarbeiten haben natürlich auch Mehrkosten verursacht. So beläuft sich die geschätzte Bausumme inzwischen auf 1,617 Millionen Euro. 1,182 Millionen Euro sind bereits an Einnahmen erzielt worden. Bis Ende des nächsten Jahres müssen noch 435.000 Euro fließen, wovon bereits ein Großteil – 255.000 Euro – an Spenden oder Zuschüssen zugesagt ist. Dennoch: Selbst unter der Voraussetzung, dass alles wie erhofft gezahlt wird, fehlen noch rund 180.000 Euro. Deshalb bittet die Stiftung die Einbecker Bürger, aber auch Unternehmen darum, hier mitzuhelfen. »Unterstützen Sie uns bei diesem Endspurt«, appelliert Robert Stafflage an die Großzügigkeit von Firmen und Privatpersonen, Kreativität beim Spenden zu zeigen.

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 25-11-2005

Eickesches Haus
Kostenpläne überarbeitet / Es fehlen noch 280.000 Euro / Alte Technik wird für Gestaltung der Decken genutzt

Hinter der Plane tut sich etwas: Nach Vorbereitungen, die während der Wintermonate in Werkstätten ausgeführt wurden, laufen nun die Arbeiten auf der Baustelle selbst, im Eickeschen Haus, weiter. Parallel dazu hat die Stiftung die Ausbau- und Kostenpläne überarbeitet mit dem Ergebnis, dass die Bausumme nun 1,617 Millionen Euro betragen wird. Zur Finanzierung des Projekts fehlen im Moment noch rund 280.000 Euro.

29.04.2005

Einbeck (ek). »Wie geht’s weiter?«, diese Frage sei ihm in den letzten Wochen oft gestellt worden, berichtet der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Eickesches Haus, Robert Stafflage. Anfang dieses Jahres seien die Ausbau- und Kostenpläne überarbeitet worden. Wünschenswertes habe man zurückstellen müssen, sich stattdessen auf Machbares beschränkt. Selbst unter diesen Umständen hat sich die Bausumme auf 1,617 Millionen Euro erhöht. »Das sind etwa 200.000 Euro mehr als im letzten Wirtschaftsplan vorgesehen, aber die Schäden sind größer als zunächst angenommen«, so der Vorsitzende. Um die Lücke zu schließen, habe man bei Landkreis, Land, Bund und der Europäischen Union Anträge auf Fördermittel gestellt. »Es gab viele freundliche Worte und Lob für unser Engagement, aber beim Geld sind die leeren öffentlichen Kassen zurückhaltend«, bedauert er. 280.000 Euro müssen nun noch an Spenden eingeworben werden – in diesem und im nächsten Jahr. »Das sind immerhin 20 Prozent der Gesamtsumme, und dafür müssen wir ganz schön strampeln«, sind Stafflage sowie Vorstandsmitglied Rainer Stanke einig. »Aber uns bleibt nichts anderes übrig als der Erfolg«, macht Baudirektor Gerald Strohmeier deutlich.

Die Arbeitsgruppe, die sich mit der Nutzung des Eickeschen Hauses beschäftigt, hat über die künftige Verwendung des Gebäudes noch nicht entschieden. Fest steht aber, dass das Haus nach seiner Sanierung zur Steigerung der Attraktivität der Innenstadt und besonders der Marktstraße beitragen wird. Auch für den Tourismus und damit für die Belebung der City werde hier ein Anziehungspunkt entstehen. »Wenn Handel dort hinein kommt, sollte es eine Ergänzung des bisherigen Angebots sein, keine Verdrängung«, hebt die Stiftung hervor. Während Erdgeschoss und erster Stock kommerziell genutzt werden, wird das zweite Obergeschoss zu einer schönen Wohnung ausgebaut, das Schlafzimmer befindet sich eine Etage höher im Dachgeschoss. Auf angemessene Miet- und Pachteinnahmen ist die Stiftung dabei angewiesen, um später die laufende Instandhaltung des Gebäudes zu bezahlen. »Unsere Baustelle sieht anders aus als ein moderner Rohbau«, so Rainer Stanke. Zurzeit werden die Deckenfelder mit Lehmwickeln geschlossen. Hier werde eine Technik eingesetzt, die schon im Mittelalter bekannt war: Mit Lehm umwickelte Eichenbalken, so genannte Wellerhölzer, werden eingesetzt. Sie sorgen für Trittschalldämmung und Wärmeschutz. Im Winter wurden diese Wickel vorgefertigt, immerhin 750 Stück, nun werden sie in die Decken eingebaut. 250 der alten Wickel beziehungsweise Deckenstaken konnten noch erhalten werden. Mit Lehmleichtschüttungen wird für weiteren Brandschutz gesorgt, und Höhenunterschiede im Gebäude werden so ausgeglichen. Anschließend wird der Fußboden von unten mit Putz überzogen. Die Struktur der Deckenbalken bleibt dabei erhalten.

In den Wänden werden Schilfrohrmatten mit acht Zentimeter starken Lehmschichten verkleidet. Darauf kommt ein fünf Millimeter dicker Feinputz. Anschließend wird eventuell Farbe aufgetragen, »Tapete sicher nicht«, meint Stanke. Verschiedene Arbeitsschritte können nicht gleichzeitig vollzogen werden, sondern es müssen zum Teil lange Stand- und Trocknungszeiten eingeplant werden. Das braucht Zeit – für Außenstehende sieht es dann allerdings so aus, als tue sich auf der Baustelle gar nichts. Die Fenster wurden in den letzten Wochen ebenfalls in der Werkstatt angefertigt: Die alten Fenster, die von außen eingesetzt wurden, sind restauriert worden. Von innen sind neue Eichenfester eingesetzt worden. Insgesamt 25 Fenster sind auf diese Weise bearbeitet worden. Mit der Fertigstellung rechnet die Stiftung in gut einem Jahr: »Im ersten Halbjahr 2006«, so Robert Stafflage. Außen allerdings ist das Haus deutlich früher fertig. Sobald die Stadtwerke ihre Arbeiten in der Knochenhauer Straße beendet haben, wird diese Seite eingerüstet, dann wird der Holzrestaurator tätig, der ebenfalls bereits jetzt viel vorbearbeitet hat, kündigt Strohmeier an. Die abgehängten Tafeln befinden sich beim Restaurator in der Werkstatt. Wenn das Gerüst steht, wird auch mit dem Einsatz der Gefache begonnen.

Abgesehen von der Frage der farbigen Gestaltung muss auch noch über den technischen Schutz der Fassade gesprochen werden. Hier legen die Baufachleute größten Wert darauf, dass die Sanierung nicht nur gut gedacht, sondern gleichfalls gut gemacht ist. Die Rettung und Sanierung des Eickeschen Hauses dürfe nicht nur als Aufgabe der Kernstadt angesehen werden, sondern auch der Dörfer. Man wolle deshalb auch Ortsräte und Bürger in den Ortschaften um Hilfe bitten. »Wenn es der Kernstadt besser geht, geht es auch den Ortschaften besser«, ist Stafflage überzeugt. Die Stiftung würde sich deshalb freuen, wenn dörfliche Vereine bei ihren Veranstaltungen das Eickesche Haus berücksichtigen oder wenn Sportturniere oder Fest mit dem Ziel veranstaltet würden, Geld für die Sanierung dieses Fachwerkjuwels zu sammeln.

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 29-04-2005

Eickesches Haus
Vortrag im Einbecker Geschichtsverein

In seinem Vortrag im Einbecker Geschichtsverein berichtete der Fachmann für Oberflächen- und Farbkonzepte, Dr. Holger Reimers, von den Veränderungen, die das Eickesche Haus in fast 400 Jahren Nutzungsgeschichte erfahren hat.

20.03.2005

Einbeck (ruk). Dr. Holger Reimers (Foto) erläuterte die Ergebnisse der Restauratoren. Nach der Fertigstellung der reich geschnitzten Fassaden 1612 bis 1614 war das Eickesche Haus zunächst mit einer Leinöl-Wachs-Oberfläche behandelt worden. Dadurch entstand ein Erscheinungsbild in leicht glänzend goldgelb-rötlich, »bernsteinfarbig« schimmerndem Eichenholz. Wie lange dieser Zustand bestehen blieb bis das Eichenholz vergraute und nachdunkele, wie oft die Leinöl-Wachs-Oberfläche erneuert wurde, ließ sich nicht ermitteln. Dias von Beispielen anderer Oberflächen- und Farbgestaltungen an Bürgerhäusern aus der Zeit um 1600 zeigten einfarbige Anstriche der Zeit. Verschiedene Grautöne, Dunkelrot, aber auch Ocker und Schwarz waren beliebt.

1722 wurde im Eickeschen Haus die große Diele im Erdgeschoss in einen schmalen Flurbereich und einzelne Räume aufgeteilt. Anlass dieser Baumaßnahme war ein Teileinsturz der Hoffassade. Mit neuem Fachwerk im Erdgeschoss der Hoffassade wurde reagiert. Neue Innenwände im ehemaligen Dielenraum dienten der Aussteifung des Bauwerkes. Der Seiteneingang von der Knochenhauerstraße her verschwand und wurde mit Fachwerk ausgefüllt. Dafür wurde eine Brüstungsplatte mit der Inschrift »JUBAL« geschaffen, die auf 1722 datiert wurde. Die Hoffassade wurde mit einem roten Anstrich versehen. Ob die Hauptfassade ebenfalls rot war, ist nicht bekannt. Im 18. Jahrhundert wurde den Schnitzereien und dem Bildprogramm wenig Empfinden entgegengebracht. Um 1780 wurde die ehemals offene Gebäudeecke mit einfachem Rasterfachwerk geschlossen. Dabei wurden vier Reliefs mit Darstellungen von Tugenden und vier Reliefs mit Darstellungen von Musen ausgebaut. Sie sind seitdem verschollen. Vermutlich wurden auch zu diesem Zeitpunkt die Zwerchhäuser, aufgesetzte Giebel zur Marktstraße und zum Hof, abgenommen und die Dachflächen vereinfacht.

Dem gleichen Umbau ist auch die Verputzung der Marktstraßenseite zuzuordnen. Sie entsprach der Mode der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Einbeck. Vermutlich scheiterte das Vorhaben an der Knochenhauerstraße aus finanziellen Gründen. Die Restauratoren konnten auf ihr einen weißen Anstrich nachweisen, den es auf der Fassade zur Marktstraße nicht gibt. Daraus leiten sie ab, dass dieser weiße Anstrich gleichzeitig mit oder nach der Verputzung der anderen Fassade geschah. Im 19. Jahrhundert erhielt die Fassade zur Marktstraße neue Schaufenster, im Inneren wurden die Ladenräume verändert. 1874 wurden die letzten Spuren des Seiteneinganges von der Knochenhauerstraße befestigt. An der Stelle der ehemaligen Tür und im Feld rechts daneben wurden große Fenster im Stil der Zeit eingebaut.

Erst 1888 wurde den Schnitzarbeiten neue Ehre entgegengebracht, als sie vom Putz befreit wurden und die Bildprogramme in das Zentrum des Interesses rückten. In einem Zeitungsartikel vom 21. August 1888 werden die Entdeckungen beschrieben und der damalige Zustand in vereinfachten Zeichnungen dargestellt. Die Zeichnungen überliefern – stark vereinfacht – vor allem das figürliche Bildprogramm und die Position der Fenster vor Beginn der Baumaßnahmen. Das Interesse für historische Fachwerkhäuser des Mittelalters und der Renaissance war seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts wieder stärker geworden. Ausgehend von Hildesheim, wo 1887 das Knochenhaueramtshaus wieder hergestellt worden war, bildeten sich in vielen Städten Bürgervereine zur Forschung, Erhaltung und Wiederherstellung wichtiger Fachwerkbauten. Das Eickesche Haus war der Auslöser dieses bürgerschaftlichen Engagements in Einbeck.

Eine sechsjährige Restaurierung schloss sich an. Ihr Ziel bestand darin, den ursprünglichen Zustand des Hauses wieder herzustellen. Die zur Verputzung der Marktstraßenfassade um 1780 abgeschlagenen Konsolen und Köpfe wurden nach dem Vorbild der erhaltenen nachgeschnitzt und ergänzt. Da sich altes (graues) und neues (gelblich-rötliches) Holz nach der Restaurierung deutlich unterschied, wurde die Oberfläche mit einer bräunlichen Leinöl-Lasur vereinheitlicht. Dieser monochrome dunkle Holzton entsprach dem Geschmack der Zeit. 1902 wurde das Erscheinungsbild polychrom verändert. Nach dem so genannten Ebelingschen Entwurf erhielten Konstruktionshölzer und Fenster einen roten Anstrich, die figürlichen Schnitzereien wurden naturalistisch bemalt. Die nach 1900 einsetzende Mode vielfarbiger Anstriche wurde durch die Industrie ermöglicht, die in der Lage war, viele Farbtöne in dauerhafter Ausführung zu günstigen Preisen zu liefern. Diese Farbfassung blieb mit einigen Ausbesserungen bis 1968 erhalten. Dann wurde das Ladenlokal im Inneren vergrößert und mit Stahlträgern versehen. Dieses Mal wurden die Konstruktionshölzer schwarz gestrichen. Ausfachungen und Fenster wurden weiß abgesetzt. Farbgebung mit starken Kontrasten war in den 60-er Jahren sehr beliebt. Die Schnitzereien wurden naturalistisch bemalt.

Im zweiten Teil seines Vortrages berichtete Holger Reimers von den denkmalpflegerischen Überlegungen zur zukünftigen Farbgebung. Zentrales Ziel der Denkmalpflege ist die Darstellung der originalen Substanz. Nur originale Bauteile und Oberflächen berichten über die Lebensvorstellungen vergangener Epochen. Neue Bauteile sind Hinzugefügtes, bei denen zukünftige Generationen zu entscheiden haben, ob auch ihnen Denkmalwert zuzumessen ist. Die Oberflächengestaltung sollte die individuelle Geschichte des Hauses nachvollziehbar machen. Für das Eickesche Haus ist dabei die umfassende Restaurierung von 1888 bis 1894 Bezugspunkt. Dieses Konzept wird von den Verantwortlichen seit Beginn der aktuellen Umbaumaßnahme verfolgt. Da die bräunliche Holzlasur in dieser Phase entstand und sich außerdem auf eine 300 Jahre währende monochrome Oberfläche der geschnitzten Holzoberfläche bezieht, wird dieser Gestaltung oft der Vorzug gegeben. In der Diskussion ist noch die Ebelingsche Fassung von 1902, die den gleichen Bezugspunkt hat.

Zum Abschluss seines Berichtes stellte Bauhistoriker Reimers verschiedene Denkmodelle vor. Eine Möglichkeit ist es, die hölzernen Bauteile zunächst nur mit einer Leinölgrundierung als Schutz zu versehen. Dann wären – für einen begrenzten Zeitraum – die alten und neuen Hölzer voneinander unterscheidbar und Restauration sichtbar und nachvollziehbar. Mit einem farbigen Anstrich der Fenster und gedeckt-lehmfarbigem Anstrich der Ausfachungen würde ein neues Erscheinungsbild im denkmalpflegerischen Sinn entstehen. Das Haus würde gepflegt und kultiviert erscheinen und zugleich seine 400 Jahre Lebensgeschichte zeigen. Das Tageslicht würde mit seiner Schattenwerfung für die nötige Plastizität der Schnitzarbeiten sorgen. An den Vortrag schloss sich eine angeregte Diskussion an, in der sowohl Bauamtsleiter Gerald Strohmeier als auch Dr. Edith Jaus-Büchting und Robert Stafflage als Vertreter der Stiftung ihre Positionen darstellten. Sie versicherten dem Publikum, dass die Entscheidungen noch nicht getroffen seien, dass der Abwägungsprozess gewissenhaft im Sinne des Gesamtkunstwerkes Eickesches Haus betrieben würde.

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 20-03-2005

Eickesches Haus: Geöltes, einfarbiges Holz oder bunt bemalte Fassade?

Bürgerforum diskutiert mit Fachleuten über Möglichkeiten und Für und Wider / Zwischenlösung: Geölte Tafeln ab Jahresmitte
Einfarbig oder bunt, geöltes Holz oder Farbigkeit – das sind die entscheidenden Fragen, wenn es um die Fassadengestaltung des Eickeschen Hauses geht. Nach den Vorträgen waren die Besucher des Bürgerforums aufgerufen, ihre Meinung dazu zu äußern. Und davon machten sie rege Gebrauch.

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Einbeck (ek). Ob mono- oder polychrom, ob ein- oder mehrfarbig: Die Entscheidung sollte nicht von Mehrkosten abhängig gemacht werden, hob der Vorsitzende der Stiftung, Robert Stafflage, unter Beifall hervor. »Die Menschen haben Sehnsucht nach Farbe«, stellte eine Diskussionsteilnehmerin fest. Weitere Stimmen mahnten, sich auf die geschichtliche Fassung zurück zu besinnen, also auf die Ebeling-Variante von 1902. »Ich möchte nicht mit dem Fernglas unten stehen müssen, um etwas erkennen zu können«, warnte jemand vor Einfarbigkeit, bei der Kontraste verloren gehen. »Das Haus ist nicht nur etwas für Fachleute, sondern gerade auch für Touristen. Und die wünschen sich eine farbliche Absetzung«, hieß es weiter. So wurde der Wunsch nach einer dezenten farbigen Fassung geäußert, die die Feinheit der Schnitzwerke nicht verdeckt. Mit der Farbe stehe und falle die Wirkung des Hauses, gerade bei bedecktem Himmel Angeregt wurde die Möglichkeit, dass man alt und neu am Haus durchaus unterscheiden kann, dass man gar nicht auf Einheitlichkeit setzt.

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Einfarbigkeit, so ein weiteres Argument, wirke in Einbeck wie ein Fremdkörper. »Wir haben gespendet, damit es uns gefällt«, wurde aus dem Publikum dokumentiert. Andere machten den hohen bildhauerischen Wert der Fassade deutlich, den eine dekorative Gestaltung unterstreichen dürfe. Berücksichtigen müsse man auch die extreme Belastung der Fassade durch die Witterung: Das stelle einen hohen Anspruch an die Sanierung. Man müsse klären, ob man das Objekt in seiner Bedeutung herausarbeiten wolle oder auf den Zeitgeschmack setze. Die Denkmalpflege-Experten tendierten zur Einfarbigkeit: »Sie sollten keine „Irgendwie-Bemalung“ in Erwägung ziehen«, warnten sie. Aus der Distanz seien die Details der Tafeln bei Einfarbigkeit nicht so gut zu erkennen, räumten sie ein, allerdings sei die Wirkung plastischer. Eventuell, auch das wurde angesprochen, lassen sich die faszinierenden Schnitzereien, gerade auf der dunkleren Knochenhauserstraße, mit Scheinwerfern hervorholen.

»Es wäre fast ein Frevel, das Haus wieder zu bemalen, es ist ein besonderes Kunstwerk«, brachte man ein. Um Details auf Distanz sichtbar zu machen, könnte man vielleicht die Schrift vergolden: »Man muss lesen können, was dort geschrieben steht.« »Polychrom macht die bildhauerische Arbeit kaputt«, auch das wurde deutlich gemacht. Und irgendwann, so die Hoffnung der Verfechter der schlichten Version, sei das Einfarbige nicht mehr ungewohnt, sondern normal. Man müsse nicht, nur weil es anderswo farbig sei, Buntheit über Einbeck ausgießen. Das Eickesche Haus sei ein Unikat, es sei unvergleichbar, und es dürfe auch einmalig aussehen, ohne dass es in der Buntheit der Stadt verschwimme. Angesprochen wurde zudem die Pflege. Die Reparaturzyklen bei Farbigkeit sind eindeutig aufwändiger, und für Farbe müsse man sich noch ein bisschen ins Zeug legen, machte Kuratoriumsmitglied Dr. Edith Jaus-Büchting deutlich. Indiskutabel sei eine dunkle einfarbige Fassung – da erkenne man nichts mehr.

Abgestimmt, wie aus der großen Runde vorgeschlagen, wurde nicht – dazu war die Versammlung zu willkürlich zusammengesetzt; nicht jeder traute sich möglicherweise, seine Argumente vorzutragen, nicht jeder, der sich für das Thema interessiert, konnte oder wollte teilnehmen. »Das ist keine Entscheidung, die nach Mehrheiten gefällt wird«, machte Stafflage deutlich. Vielmehr mache der Stiftungsvorstand einen Entscheidungsvorschlag, der mit der Denkmalpflege abgestimmt sei; danach gehe der Vorschlag ins Kuratorium. Ein Kompromiss zeichnet sich aber im Laufe des Baufortschritts ab. Wenn die Fassade wieder komplettiert ist, wird das Holz geölt. Dann sollte man, so der Vorschlag, der Zustimmung fand, das Gerüst abbauen und die Einfarbigkeit wirken lassen. Erziele das »Schnitzkästchen«, so Dr. Jaus-Büchting, dann nicht die erhoffte Wirkung, habe man die Möglichkeit, im nächsten Schritt einen Farbanstrich aufzutragen. Diese holzgesichtige Fassung wird vermutlich zur Jahresmitte fertiggestellt sein. Die Entscheidung, da waren Stiftung und die meisten Bürger wohl einig, sei nicht einfach, viele Details seien noch nicht besprochen worden. »Dass wir es nicht allen rechtmachen können, wissen wir – aber wir wollen möglichst viele Bürger mitnehmen«, wünschte sich der Vorstand.

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 18-02-2005

Minister hat 30.000 Euro fürs Eickesche Haus im Gepäck

Sanierung teurer als anfangs gedacht
Hohen Besuch empfing die Stiftung »Eickesches Haus«: Der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, informierte sich über das »Eickesche Haus«. Die Finanzierungslücke von rund 178.000 Euro konnte er nicht stopfen: Die Haushaltslage des Landes sei dramatisch, bekräftigte er. Dennoch stellte er 30.000 Euro in diesem Jahr als Komplementärmittel zur Verfügung.

06.02.2005

Einbeck (sts). Im Kreis von Gründungsstifter, des Stiftungsvorstandes und des Kuratoriums konnte Bürgermeister Martin Wehner, der auch Kuratoriumsvorsitzender ist, den Minister begrüßen. Stiftungsvorstand Robert Stafflage präsentierte das Projekt. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses einmalige Haus zu retten und zu erhalten. 1999 drohte der Einsturz des Eickeschen Hauses, die Fassade neigte sich zur Knochenhauerstraße hin. Das Haus musste abgestützt werden. Die Stadt konnte den Erhalt dieses 1612 erbauten »Fachwerkjuwels« nicht leisten, so entstand die Idee einer Stiftung, die auf breiten Füßen steht. Im März 2001 wurde die Stiftung »Eickesches Haus« gegründet. Ende Dezember des gleichen Jahres erwarb die Stiftung das Gebäude, die damaligen Sanierungskosten wurden auf 1,117 Millionen Euro geschätzt. Das aber stellte sich im Nachinein als »viel zu niedrig« heraus, erklärte Stafflage.

Eine Forschungsphase, schloss sich an. Die bei den ersten Sanierungsarbeiten erkannten Großschäden an der Baukonstruktion sowie am Erschließungsgebäude lassen die Sanierung um 30 Prozent teurer werden. Seit Dezember 2004 steht das Eickesche Haus nun wieder auf eigenen Füßen. Die Holzkonstruktion wurde restauriert, im Innern durch eine Stahlkonstruktion unterstützt. Diskutiert werden soll Mitte Februar die Farbgestaltung: mono- oder polyychrom. Der Denkmalschutz plädiert für die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands. Dennoch: Die Menschen, die heute leben, würden das Haus nur mit Farbe kennen und es sich wieder so wünschen, merkte Stafflage an. »Die Mehrheit will es farbig.« Erst seit 1902 ist das Haus allerdings farbig. Stafflage plädierte für eine Lösung, mit der Denkmalschutz und Bürger leben könnten. Mitte Februar soll diskutiert werden, ob das Eickesche Haus ein- oder mehrfarbig gestaltet werden soll.

In diesem Punkt sagte der Minister Unterstützung zu. Denkmale veränderten sich, und wenn die Bürger Geld in das Denkmal investierten, dann müsse man sich auch an den Wünschen der Bürger orientieren, stellte Stratmann fest. Das von der Stiftung geplante Spendenaufkommen reiche immerhin an eine Million Euro heran, stellte Stiftungsvorstand Gerd Tölke die finanzielle Seite des Eickeschen Hauses vor. Die Mindestausbauvariante sieht Kosten von 1.428.000 Euro vor, eine Vorstandsempfehlung zielt gar auf 1.617.000 Euro an Sanierungskosten ab. Die finanzielle Deckungslücke bezifferte Tölke mit 178.000 Euro. Zweimal 61.000 Euro und einmal 86.000 Euro hat das Land bereits in das Eickesche Haus investiert. Mit dem Minister-Besuch verknüpfte Tölke die Hoffnung, dass das Land zwei weitere Bauabschnitte finanziell begleiten würde. Minister Stratmann konnte die Begeisterung für das einmalige Gebäude nur teilen. Er verwies allerdings auf die dramatische Haushaltslage des Landes: Jeden Tag zahle das Land allein sieben Millionen Euro Zinsen. Da müsse die Notbremse gezogen werden. Dieses Jahr konnte der Minister dennoch 30.000 Euro zusagen, im nächsten Jahr will er sehen, was sich machen lässt. Gerne will er auch noch Kontakt mit der Bundesumweltstiftung aufnehmen.

Noch diskussionsbedürftig erscheint die finanzielle Bewertung des Nachbargebäudes. Baudirektor Gerald Strohmeier sprach sich dafür aus, die Kosten hierfür in die förderfähigen Kosten einzubeziehen. Denn der Neubau diene der Erschließung und späteren sinnvollen Nutzung des Eickeschen Hauses. Die Denkmalpflege aber sieht lediglich 139.700 Euro anstelle der 178.000 Euro als denkmalfähig an, erklärte Stratmann.

Erschienen in der »Einbecker Morgenpost«: 06-02-2005